Risiken bei Oberflächenrenovationen von Parkett

Der grosse Vorteil von echtem Parkett (mit mindestens 2,5 mm Nutzholz) ist, dass nach Jahren der Nutzung Renovationen durch maschinelles Abschleifen und Neubehandeln der Oberfläche durchgeführt werden können.

Bei der Sanierung von älteren Parkettböden (meist mindestens 10 – 20 Jahre alt) bestehen während oder nach einer Oberflächenrenovation gewisse Risiken, welche zum Teil nicht voraussehbar sind.
Durch das Schleifen mit der grossen Walzenschleifmaschine entstehen Kräfte und Vibrationen, welche in die Parkett- und Unterkonstruktion abgeleitet werden. Mit der nachfolgenden Oberflächenbehandlung (z.B. mit Wasserlacken) werden weitere neue Spannungen im Holz erzeugt. Eventuelle Folgeschäden müssen nicht sofort auftreten, sondern können auch erst später, d.h. innerhalb von Monaten oder den ersten Jahren sichtbar werden.

 

Mosaikparkett / Lamparkett
Die Lamellen aus Massivholz sind stumpf gestossen. In früheren Jahren wurden diese Parkettarten oft mit Lösemittelkleber verklebt. Der Nachteil dieser, und zum Teil auch anderer Klebstoffe ist, dass sie mit den Jahren
verspröden, d.h. an Qualität und Klebkraft verlieren. Durch die oben beschriebenen Kräfte kann es zum Bruch im Klebstoff kommen und das Parkett kann sich, meist grossflächig, ablösen.

 

Mehrschichtparkett
In der Parkettherstellung werden und wurden die Decklamellen mit unterschiedlichen Klebstofftypen auf das Trägermaterial verleimt. Einige nicht sehr hochwertige Kleber verlieren mit der Alterung an Qualität. Sie verspröden
zum Beispiel oder verlieren an Klebkraft. Bei den während der Oberflächenrenovation entstehenden Kräfte und Spannungen kann es im Extremfall zu Ablösungen von Deckschichten kommen. Eine vorgängige Prüfung der Verklebungsqualität ist aber leider nicht möglich.

 

Echtholz- / Furnierparkett
Die Nutzholzschicht misst <2,5 mm, oft sogar <1 mm. Bei den meisten Produkten kann deshalb kein Holzschliff durchgeführt werden. Ob und welche Renovationsmöglichkeiten vorliegen, sollte über den Hersteller abgeklärt werden. (Die gleiche Problematik liegt vor bei alten, bereits renovierten Parkettböden mit unbekannter Nutzholzstärke.)

 

Räucherholz
Räucherholz ist chemisch behandelt. Beim Renovieren der Oberfläche mit einem Holzschliff können geringe Mengen der Behandlungschemikalie freigesetzt und diese anfänglich riech- und wahrnehmbar werden. Nach einigen Tagen Raumlüften verschwinden allfällige Geruchsemissionen jedoch wieder vollständig. Vorsicht: Bei oberflächengeräuchertem Parkett können nach einem Schleifen Farbdifferenzen auftreten.

 

Folgerungen
Parkett mit Ablösungen ist in der Regel nicht mehr reparierbar, da die Beschädigungen über die ganze Fläche auftreten. Ein Totalersatz wird in diesen Fällen unumgänglich.
Tritt ein Folgeschaden bereits während der Oberflächenrenovation ein, ist die Arbeit zu unterbrechen und das weitere Vorgehen mit dem Auftraggeber abzuklären. Erfolgt ein Schaden erst später, und ist der Mangel aus der Oberflächenrenovation erwiesen, sind rechtliche Abklärungen zur Kostenregelung empfohlen, bevor eine Sanierung ausgeführt wird.